Die Technik der Dampfboote (Text DDV)

Dampfboot Säntis

Private Dampfboote haben eine Länge bis ca. 12 Meter; was länger ist nennt man Dampf-Schiffe. Es werden Dampfmaschinen mit einer Leistung zwischen 3 bis 10 PS gefahren. Je nach persönlichem Geschmack werden Ein- oder Mehrzylinder-, Einfach- oder Verbundmaschinen bevorzugt. Wegen des hohen Drehmoments, schon bei geringen Drehzahlen, genügen diese Leistungen, um mit den Booten mühelos respektable Geschwindigkeiten zu erreichen. Der nötige Dampf wird bei ca. 10 bar Überdruck in einem Dampfkessel erzeugt. Dazu werden Rauchrohr- oder Wasserrohr-Kessel betrieben. Der Rauchrohrkessel ist wegen seines grossen Wasserinhaltes leicht zu beherrschen und wird deshalb als "gutmütig" bezeichnet; allerdings ist er schwer und benötigt lange Aufheizzeiten. Bei diesem Kessel werden die heissen Abgase der Feuerung durch Rohre geleitet, die vom Wasser des Kessels umspült werden. Beim Leicht-Kessel, dem Wasserrohrkessel, ist das Prinzip umgekehrt. Hier werden die wassergefüllten Rohre wie bei einer Heim-Heizung von den Verbrennungsgasen umströmt und erhitzt.  Gefeuert wird meistens mit trockenem Hartholz, seltener mit Kohle, mit Oel oder Gas. Die hohe Verbrennungstemperatur (bis ca. 400°) gewährleistet eine umweltfreundliche Verbrennung.

Angetrieben von der Maschine wird üblicherweise eine Schraube,seltener findet man Schaufelräder.

Der Rumpf des Bootes selbst besteht aus Holz, Stahl oder Aluminium und auch Kunststoff. Die klassische Form ist die Verdrängerschale, möglichst in Rundspantbauweise. Die Kunststoffschalen sind ebenfalls den klassischen Formen nachgebaut und ermöglichen eine Reduzierung des Gewichtes. Viele private Dampfboote sind deshalb trailerbare Boote.